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Und am Anfang war es ein Satzer...

Die ersten drei Monate des Jahres haben wir bereits geschafft. Wie jedes Jahr sehen wir in diesem Zeitraum viel von den kleinen Satzkarpfen, den sogenannten Satzern.

Der Erste des Jahres! Gewicht und Größe spielen jetzt keine Rolle. Aber warum nur jetzt?! Lest hier meine weiteren Gedanken...

Wer den Satzer nicht ehrt, ist den Dicken nicht wert! So oder so ähnlich lautet doch ein bekanntes Sprichwort. Aber sind nicht grade wir Karpfenangler immer auf der Jagt nach dem ganz großen oder besonderen Fisch?

Ich für mein Teil hoffe dies zumindest bei jedem Biss! „Ist das jetzt der ganz dicke, ein richtiger Bulle?“

Die Ernüchterung kommt dann meist wenn man die Rute aufgenommen hat und der Drill beginnt.

Aber warum ist das so, warum habe ich diese Gedanken?!

SEX SELLS – oder bei uns dicker, schwerer, größer!

Versuchen wir diese Gedanken doch einfach mal auszublenden..

So mancher kleiner Kämpfer hat es schon geschafft mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und das zurecht! Sei es seine merkwürdige Körperform, sein Schuppenbild oder doch die Kampfkraft.

Es gab einige Situationen, in denen mir einer dieser kleineren Vertreter genauso willkommen war wie einer der Großen.

Fange ich zum Beispiel in der Elbe einen kleinen Schuppi, was nicht so häufig vorkommt, zeigt mir dieser das die natürlich Reproduktion funktioniert. Ein Karpfenbesatz findet in diesem Fluss soweit ich weiß nicht statt, denn die Fische könnten ja abwandern. Deswegen ist so ein Fisch in meinen Augen viel wert! Natürlich darf der nächste dann etwas größer sein ;-)

Ich kann mich auch noch ganz genau an eine Nacht aus dem vergangenen Jahr erinnern. Denn es war genau eine Woche vor der Hochzeit eines sehr guten Freundes. Das Jahr verlief bis dahin sehr schleppend und an große Fische war nicht zu denken!

Wir fischten zusammen an einem kleinen Stadtsee, knapp 6 Hektar groß, an einer kleinen Stelle direkt vor den Füßen. Am nächsten Morgen hatten wir 8 Fische gefangen, wovon 6 Satzer waren und zwei bei 8 und 8,5 Kg lagen. Die kleinen hielten uns die ganze Nacht auf Trab und genau das wollten wir. Somit waren wir total zufrieden und seine Hochzeit konnte kommen.

Sehr interessant finde ich es auch die Entwicklung eines Fisches durch Widerfänge mit zu verfolgen. Manchmal hat man auch das Glück, das einem markante Fische z.B. durch eine sehr kräftige Körperform direkt beim Besatz auffallen. Wenn man diese dann ein oder zwei Jahre später fängt, lässt sich doch so manche Schlussfolgerung über sein Wachstum schließen.

Ich hoffe ihr denkt den Rest des Jahres über eure “Satzer“ genauso positiv wie in den Vergangenen drei Monaten. Vielleicht fangt ihr ihn in 10 Jahren nochmal und könnt dann eine beeindruckende Entwicklung feststellen.

Gruß Julien

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