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Wenn der Frühling erwacht!

Die Tage werden wieder länger, die Sonne steht wieder höher und das Eis verschwindet von unseren Gewässern. Für viele von uns beginnt die Angelsaison wenn der Frühling erwacht. Doch unter Wasser herrscht oftmals noch tiefster Winter. Dort ticken die Uhren anders und man muss einiges beachten wenn man jetzt nicht Schneider sein will.

Mein liebstes Angelgerät in dieser Zeit ist die unberingte Kopfrute. Die Vorteile der Steckrute liegen auf der Hand. Nur mit ihr kann ich extrem fein und Zentimeter genau fischen. Der Nachteil ist der begrenzte Aktionsradius der Rute. Da man mit stark verkürzter Schnur angelt ist üblicherweise bei Dreizehnmeter Uferentfernung Schluss! Da die Fische um diese Jahreszeit aber oft die flacheren Uferregionen aufsuchen kann man diesen Nachteil getrost außer Acht lassen. Ähnlich sieht es mit sehr flachen Gewässern aus. Diese erwärmen sich zwar bei Sonneneinstrahlung recht schnell, kühlen aber in Frostnächten noch schneller wieder ab. Ich bevorzuge jetzt im Frühjahr eindeutig das Angeln an stehenden Gewässern. Flüsse führen nicht nur Jahreszeitlich bedingt oft Hochwasser, sondern sind durch einfließendes Schmelzwasser sehr kalt.

Das die Fische bedingt durch das kalte Wasser noch sehr träge sind läuft ihre Nahrungsaufnahme noch nicht auf Hochtouren. Dies ist beim Füttern unbedingt zu beachten. Das bedeutet wir müssen auf feinere, nährstoffärmere Futtermischungen setzen. Meine Lieblingsmischung besteht jetzt aus einen Kilo Black Magic und einer halben Tüte B22 Gardon ( beides von Browning ). Um eine schöne Wolkenbildung zu erhalten gebe ich dem Futter noch ein Kilo leichte Angelerde dazu. Eine Handvoll gerösteter Hanf sorgt für aufsteigende Partikel und damit für Bewegung auf dem Futterplatz. Köder kommen erst mal gar nicht ans Futter. Zu schnell werden die Fische jetzt überfüttert und was einmal im Wasser ist können wir schlecht wieder herausholen! Vorsichtig und geräuschlos werden mit Hilfe eines Polecaps ein paar Futterkugeln auf den Platz gebracht. Nachgefüttert wird nach dem wenig aber sehr oft Prinzip. Dafür benutze ich dann einen sogenannten Speed Cupper. Mit diesem lassen sich ganz schnell und zielgenau kleinste Futterbällchen und Köder auf den Futterplatz befördern. Beim nachfüttern füttere ich je nach Beißverhalten und Fischbestand nun auch Pinkis, Maden und Hanf nach. Bei schlammigen Gewässerboden lohnt sich der Versuch mit toten Maden anzufüttern. Diese können sich nicht im Bodenschlamm verkriechen.

Die Montagen halte ich immer so einfach und leicht wie möglich. Je nach Wassertiefe, Unterströmung und Wind werden kleine, leichte Stippposen von 0,3 bis 1gr ausgewählt. Wenn ich davon ausgehe, dass der Fisch in Bodennähe steht montiere ich eine „Zweipunktbebleiung“. Über ein zwanzig Zentimeter langes Vorfach wird ein einzelnes Schrot montiert. 25 bis 30cm über diesen Schrot wird die restliche Bebleiung in Form einer Olivette oder eines Bulks aus Schrotbleien montiert. So kommt der Köder schnell auf die Wassertiefe der Fische um aber die letzten Zentimeter langsam und natürlich abzusinken. Auch bekommt man bei dieser Bebleiung kaum Verwicklungen! Sind überwiegend Rotaugen am Futterplatz kommt es oft vor dass diese den Köder beim langsamen Absinken nehmen. Dann montiere ich gern einzelne Schrote in 25 bis 30cm Abstände damit der Köder langsam zu Boden sinkt.

Besonders jetzt im Frühjahr kommt es oft vor, dass nach anfänglich gutem Beißen plötzlich eine Flaute eintritt. Oft wird nun der Fehler gemacht massiv nachzufüttern, da man denkt die Fische haben den Platz verlassen. Dies ist oft falsch! Man sollte den Futterrhythmus mit dem wenig aber oft Prinzip beibehalten, denn oft sind die Fische noch am Platz und würden durch ein massives Futterbombardement nur vertrieben. Besonders bei Rotaugen kann es vorkommen, dass sie den absinkenden Futterpartikeln entgegen kommen und sie so im Laufe der Angelzeit immer höher im Wasser stehen und auf absinkendes Futter warten. Dann bekommt man wieder Bisse wenn man die Richtige Tiefe gefunden hat. Möglich ist auch dass die Fische in die durch die Sonne erwärmten höheren Wasserschichten ziehen. Ein anderer Grund für ausbleibende Bisse können auch größere Fische auf dem Futterplatz sein. Dann sollte man ruhig einmal einen etwas größeren Köder versuchen und diesen am Grund aufliegen lassen. Besonders die oft im Herbst eingesetzten Satzkarpfen werden ab einer gewissen Wassertemperatur sehr aktiv und liefern einen tollen Drill am leichten Gerät!

Also raus ans Wasser und ein paar Fische fangen!

Euer Thomas Rimpl

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