Tobias Klein
Tobias Klein
1. Tobias, als erstes die Frage die fast in jedem Interview vorkommt. Wann bist du zum Angeln gekommen?
Mittlerweile ist es zwar schon gut zwanzig Jahre her, doch auch heutzutage verschlägt es mich noch ab und zu an die Gewässer, an denen ich meine ersten anglerischen Gehversuche unternommen habe. In Erinnerungen schwelgen und neue Kraft tanken für die Zukunft, das klappt dort ganz hervorragend.
2. Du bist Friedfischangler durch und durch, wie kamst du zum Friedfischangeln und gibt es neben dem Friedfischangeln noch eine weitere Angelart die dich begeistert?
Im Nachhinein würde ich sagen, es lag an meinem „schlechten Umgang“. In meiner Jugendgruppe stand immer der Friedfisch im Focus und so bin ich auch mit dem Friedfisch-Virus infiziert worden. Und auch heute ist meine Infektion kaum weniger geworden.
Dennoch versuche ich mein Glück heute auch gerne bei der Raubfischjagd. Dabei steht die Verwendung von Baitcast-Equipment bei mir besonders hoch im Kurs. Besonders faszinierend finde ich das Angeln auf Zander & Co. Wohl auch deswegen, weil ich bisher nur wenige Erfahrungswerte sammeln konnte. Eine neue Herausforderung also, welche ich mich nur zu gerne stelle.
3. Du warst früher Teamangler bei Browning, wie kam es zur Veränderung?
Eines der abgeschlagensten Zitate der Neuzeit ist wohl „Never change a winning team!“. Dennoch war es für mich irgendwann an der Zeit, die fruchtbare Zusammenarbeit mit Zebco Sports Europe zu beenden und mich neuen Aufgaben zu widmen. Vergessen werde ich die Zeit jedoch nie, denn durch die Förderung von Zebco Sports Europe konnte ich meine Karriere als „Schreiberling“ in nationalen und internationalen Printmedien erst richtig beginnen.
4. Wie ist die Zusammenarbeit mit Fishing Tackle Max?
Den größten Vorteil sehe ich bei Fishing Tackle Max am familiär geführten Unternehmen. Bereits kurz nach meinem Engagement bei FTM fühlte ich mich als Teil dieser „Familie in Unternehmensform“. Ich bin nun also gewissermaßen zuhause angekommen.
Die Wege sind extrem kurz und undiplomatisch, erleichtern die Zusammenarbeit damit ganz enorm. So können beispielsweise Inputs aus der täglichen Angelpraxis besonders schnell in neue Produkte umgesetzt werden, die dem Angler das Leben erleichtern.
Zudem sorgt die enge Kooperation von FTM mit renommierten Unternehmen wie der italienischen Edelmarke Tubertini dafür, dass ich mich auf hochwertigstes Equipment aus aller Welt verlassen kann, welches selbst den höchsten Ansprüchen genügt.
5. An welchen Gewässern findet man dich zurzeit?
Zurzeit treibe ich mein Unwesen an Baggerseen mit Anschluss an Flüsse. Gerade die Gewässer in Franken strotzen zur Zeit nur so vor dicken Brassen, die die Seen als willkommenes Laichgebiet nutzen.
Hin und wieder wage ich allerdings auch einen Versuch an der bayerischen Donau, die gewissermaßen vor meine Haustüre liegt. Das schöne an einem Ansitz dort ist, dass man nie wirklich wissen kann, was am Ende am Haken hängen wird.
6. Was würdest du unseren Usern raten immer dabei zu haben?
Hätte ich nur die Chance, ein Utensil mitzuführen, dann wäre es sicherlich ein gutes Buch. Denn wie sehr man die Angelei auch auf die Spitze treiben mag, die Natur bleibt immer unberechenbar. So gibt es einfach Tage, an denen man selbst mit dem besten Futter, dem besten Köder und der besten Angelstelle keinen Fisch überlisten kann. Ein solcher Ansitz bleibt dann vielleicht mit ein paar Zeilen guter Lyrik durchaus angenehmer in Erinnerung.
7. Was war dein schönstes Erlebnis 2013?
Bereits weiter oben habe ich meine heimliche Leidenschaft verraten. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie ich mich über meinen ersten maßigen Zander aus der Donau gefreut habe. Solche Fische vergisst man nicht, selbst wenn sie womöglich nicht die Kapitalsten des Anglerlebens bleiben werden.
8. Was kann dich, richtig auf die Palme bringen beim Angeln?
Angeln ist Freizeit und Freizeit sollte man möglichst stressfrei genießen. Dennoch gibt es Situationen, in welchen man besonders starke Nerven braucht. Zum Beispiel, wenn die Fische einmal wieder nicht so wollen, wie der Angler am Ufer. Am Ende lernt man jedoch gerade aus Misserfolgen und der Ärger über einen weniger guten Angeltag schlägt schnell um in Vorfreude auf den nächsten Angeltag. Oft kann der ja dann nicht mehr viel schlimmer werden.
9. Wie stehst du zum Thema C&R?
Dies ist wohl eine Frage, die Angeldeutschland in zwei Hälften zu spalten vermag. Die einen praktizieren das C&R fast schon wie eine Religion, die anderen sehen es eher pragmatisch und entnehmen Fische zum Verzehr. Verstehen kann ich beide Seiten, doch am Ende setzt die Gesetzeslage in vielen Bundesländern eben die Grenzen, die man auch als Angler einzuhalten hat.
10. Bist du in einem Verein oder Verband tätig?
Zur Zeit konzentriere ich mich auf meine berufliche Ausbildung und habe alle Ehrenämter bis auf Weiteres abgegeben. Wohlwissend, dass all diejenigen, welche tagtäglich für unser aller Wohl in Vereinen und Verbänden wirken, eine ganz entscheidende Rolle auch für meine Angelei spielen.
11. Gibt es ein Vorbild für dich?
Hier halte ich es wie Angellegende Bob Nudd aus England, der mir einst eine gute Philosophie mit dem auf dem Weg gab: „Lernen kann man von jedem Angler. Man muss eben nur genau hinsehen!“ Und in der Tat ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich meine eigene Angelei verfeinere, indem ich mir die Herangehensweise von Anglern aus anderen Regionen oder Ländern zu Eigen mache.
12. Was würdest du in Deutschland im Bereich Angeln verändern wollen?
Hätte ich die Macht dazu, würde ich ein für alle Mal solide Kompetenzen und einen starken Verband schaffen. Wenngleich nun für Angler der DAFV einzustehen versucht, sind die Personalien immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Anstatt an einem Strang zu ziehen, werden Thesenpapiere veröffentlicht, vertragliche Absprache vorgenommen und am Ende die Angler vor vollendete Tatsachen gestellt.
Vielleicht hat man es ja an der einen oder anderen Stelle vergessen, aber nur gemeinsam sind wir stark. Vor allem in Zeiten von fadenscheinigen Kampanien von angeblichen Umweltorganisationen, die Angler als blutrünstige Massenmörder darstellen, denen es einzig und allein an der Freude am Quälen von Fischen gehe.
13. Was hören wir in Zukunft von dir?
Gewissermaßen das Übliche: Ich arbeite regelmäßig mit Fachmedien wie dem „Blinker“ oder dem spezielleren „Matchangler“ zusammen, in deren Publikationen man regelmäßig von meinen Angelausflügen lesen kann. Nebenher pflege ich weiterhin möglichst fleißig die Webpräsenz von Matthias Weigang, die unter www.matthias-weigang.de zu erreichen ist.
Darüber hinaus steht nun eine Neuerung für mich an. So versuche ich mich ab Mai mit einer regelmäßig erscheinenden Online-Kolumne auf www.champions-team.de, in Rahmen derer ich all jene Themen behandeln werde, die vielleicht nicht unbedingt typisch für Printmedien sind.
Alles in allem ist meine Agenda auch in Zukunft gut gefüllt...
Danke für das Interview Tobias!