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Arnulf Ehrchen

Die erste Frage bekommst du sicher öfters gestellt! Wie und wann bist du zum Angeln gekommen?

Das war ganz einfach: von der Brücke an meinem Heimatfluss, der Schwinge in Stade, Fische gesehen und sofort den Wunsch verspürt, sie zu fangen. Lief anfangs übrigens gar nicht rund, aber ist inzwischen etwas besser geworden...

Wann beginnt deine Angelsaison, wann endet sie?

Als Allrounder mit vielen unterschiedlichen Zielfischen hab ich zwölf Monate Saison. Bis vor wenigen Jahren war es im Februar und März etwas ruhiger in Sachen Angeln, aber jetzt fülle ich diese Zeit mit der Jagd auf Meerforellen.

Man sieht dich öfters mit beeindruckenden Raubfischfängen aber auch öfters mit schönen Friedfischen, welche Fischart hat es dir an meisten angetan?

Wenn ich mich auf zwei Fischarten festlegen müsste, dann hätten zum Beispiel Karpfen, Barsche und Zander Pech, denn ich würde nur noch Hechte und Schleien angeln.

Gibt es einen Fisch an den du dich besonders gerne erinnerst?

Als erstes fällt mir da mein Rekordschuppi ein, den ich vorm eigenen Fang schon zwei Mal bei Kollegen fotografiert hab, dann zwei Jahre beangelte, bevor ich ihn erwischte. Mein ältester Angelfreund, heute weit in den 80er vom Alter her, kam extra an den See, um die Bilder zu schießen – damals noch Dias, übrigens.

Wie wählst du deine Gewässer aus?

Einfache Antwort: fast immer nach der möglichen Endgröße meiner Zielfische. Zumindest privat würde ich ein Hechtgewässer nicht mehr befischen, dass nicht regelmäßig Meterfische produziert. Ab und zu verbringe ich aber auch dort Zeit, wo es einfach nur schön ist – dann ohne Aussichten auf Dickfisch.

Gibt es Gewässer an den du öfters anzutreffen bist?

Auf jeden Fall den Großen Plöner See, wo ich nicht nur viel privat fische, sondern auch als Guide für die Fischerei Reese mit Gästen Hechte jage.

Gibt es ein NO-GO beim Angeln für dich?

Auch wo er erlaubt ist, definitiv den lebenden Köderfisch. Wenn sich Fische nur so fangen lassen, dann verzichte ich drauf und gehe deshalb zum Beispiel nicht auf Waller. Das gilt für mich auch beruflich, denn auf Reportage kannst Du schnell gezwungen sein, eben doch Köderfische anzubieten, wenn die Waller gerade mal wieder nicht auf Kunstköder, Pellets oder Wurm beißen. Ansonsten übrigens ein toller Fisch, damit das hier keiner falsch versteht. Und tote Köderfische nutze ich selber immer wieder ohne schlechtes Gewissen.

Dein schönstes Erlebnis 2013?

Anglerisch mein allererster Tag als Guide, bei dem mein Gast gleich acht tolle Hechte erwischte und nur knapp unter der magischen Metermarke blieb.

Und außerhalb des Angeln’s?...war es ein Jahr ohne herausragende Ereignisse.

Erzähle uns mal ein wenig über deine Arbeit bei Rute & Rolle!

Ein wenig ist schwierig, aber ich pick mal die wesentlichen Dinge heraus. Begeisterung für den Job ist da auch nach fast 14 Jahren an erster Stelle, auch wenn sich meine Arbeit durch viel Korrekturlesen und Termine mit Anzeigenkunden etwas verschoben hat. Zum Glück gehört aber das Schreiben eigener Artikel immer noch dazu und damit auch ab und an echtes Arbeitsangeln unter der Woche, wo wir wirklich den Arbeitstag auf einem passenden Gewässer verbringen, Fotos schießen, filmen und meist auch Fische fangen. Seit ich beim Magazin bin, genieße ich den Team-Geist unter den Redakteuren und hoffe, dass wir in der heutigen Konstellation noch lange zusammen arbeiten werden.

Und was hat es mit dem Team Reese-Guiding auf sich?

Für die Fischerei Reese in Plön arbeite ich im Nebenjob als einer von vier Guides und fahre auf dem Großen Plöner See mit Gästen Hechte angeln. Es bleibt dabei zwar „Taschengeld“ für mich hängen, aber es gäbe für mich deutlich lukrativere Nebenjobs wie Übersetzungsarbeiten für die Geräteindustrie o.Ä. Trotzdem fahre ich immer öfter für die Fischerei, einfach weil es Spaß macht, mit Hechtbegeisterten gemeinsam zu fischen. Und ich bin ehrlich: Jeder Tag auf dem Wasser bringt mich auch für meine private Angelei dort weiter. Neue Ecken, aktuelle Fanggebiete und -tiefen...

Wie stehst du zum Thema C&R?

Ich halte es bei vielen Fischarten für sinnvoll und wenn wir besonders große Fische fangen wollen, sogar unumgänglich. Wird bei uns im Vereinssee eine 56er Schleie abgeschlagen, kann sie eben niemals die magische 60 erreichen... Ich bin aber entspannt und nehme auch ganz bewusst Fische in passender Größe für die eigene Küche mit. Vor kurzem zum Beispiel einen Vier-Pfund-Karpfen, dessen zweites Filet heute asiatisch mariniert in die Pfanne wandert. Lecker!

Wie wird deine anglerische Zukunft aussehen? Was hören wir in Zukunft von dir?

Ich möchte noch ein paar persönliche Traummarken knacken: eine Schleie über 60cm, einen Hecht über 130cm und einen Barsch über 50cm. Vor allem aber soll meine Angelei in Zukunft noch effektiver werden: immer das machen, was gerade am besten läuft, statt beispielsweise im viel zu kalten April vergeblich Schleien zu angeln. Neben diesen anglerischen Zielen denke ich auch über ein, zwei neue Buchprojekte nach und hab viele Ideen für noch bessere Filmerei in Sachen Rute & Rolle / bissclips.tv

Gibt es für dich Vorbilder beim Angeln?

Eigentlich alle guten Allrounder, die regelmäßig tolle Zielfische verschiedener Arten fangen. Martin Bowler aus England wäre so jemand.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei dir für dieses Interview und wünschen dir weiterhin alles gute für die Zukunft.

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